"Wir haben es gelernt mit Gefühlen konstruktiv umgehen. Sie sind großen Ressourcen, die wir für die Klimakrise nutzen können."
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Lea legt uns sehr anschaulich und gespickt mit guten Alltags-Beispielen aus psychotherapeutischer Sicht dar, wie es uns gelingen könnte, klimafreundlicher und somit letztendlich gesünder leben zu können. Außerdem zeigt sie aus ihrer fachlichen Perspektive auf, wie wir uns diesem komplexen Thema "Klimakrise" nähern und ins Tun/in die Selbstwirksamkeit kommen können und berücksichtigt dabei die unterschiedlichen individuellen Bedürfnisse. Mit viel Empathie für uns als Menschen, motiviert sie mit wohlwollender Art und Weise zu handeln und zeigt auf, wie hoffnungsgebend es ist, sich gemeinschaftlich zusammen zu tun.
Rosa hat das Interview schon gesehen und sagt:
Mit einer sehr wohlwollenden und humorvollen Art spiegelt Lea unser menschliches Verhalten, unser Bemühen und Ringen, unser (Ver-)Zweifeln und auch unsere Feier-Momente im Umgang mit der Klimakrise. Sie sagt: Starke Gefühle sind Ressourcen. Da ist unsere Energie, da ist ein Momentum, dass wir ins Handeln kommen können. Lasst uns wieder mehr ins Fühlen kommen und daraus Handlungen Folgen lassen. Fühlen macht uns produktiv.
Zur Person
"Wenn wir unsere Klimagefühle zulassen, werden wir daran wachsen."
(Lea Dohm in einem Interview)
Als die Fridays for Future im Frühjahr 2019 mit weltweit über 1 Million Menschen auf die Straße gingen, bewegte das die Diplom-Psychologin und Psychologische Psychotherapeutin Lea Dohm sehr, zumal sie auch Mutter ist. Erstaunt war sie allerdings, wie verhalten ihre eigene Berufsgruppe auf die Demonstrationen rund um die Klimakrise reagierte. Ihrer Kollegin Mareike Schulze ging es ähnlich. Das wollten die beiden "Working Mums" nicht einfach so stehen lassen; gemeinsam gründeten sie Psychologists und Psychotherapists for Future. Dass dies auch mit dazu führen sollte, eines neues berufliches Kapitel zu aufzuschlagen, ahnte Lea Dohm wohl damals noch nicht.
Denn mittlerweile hat Lea ihre eigene psychologische Praxis aufgegeben und konzentriert sich mit ihrer psychologischen Expertise voll auf die psychologische Krise, die mit der Klimakrise einhergeht. Dazu ist sie als Fachreferentin bei KLUG - der Deutschen Allianz für Klimawandel und Gesundheit beschäftigt und mit der Transformation klassischer Behandlungskonzepte beschäftigt. Als Fachjournalistin publiziert sie in renommierten Fachorganen wie dem Deutschen Ärzteblatt über die konstruktive psychologische Verarbeitung der Klimakrise und war bereits auch in reichweitenstarken Medien wie der Tagesschau als Expertin zu Gast. In der intensiven Auseinandersetzung mit der Thematik entstand auch das Buch "Klimagefühle - Wie wir an der Umweltkrise wachsen, anstatt zu verzweifeln", das sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Mareike Schulz im Sommer 2022 veröffentlichte.
Genau wie die Psychologists / Psychotherapists for Future, die u.a. den taz Panther Preis verliehen bekamen, wurde auch Lea Dohm für ihre herausragendes Engagement gewürdigt, u.a. mit der Goldenen Ehrennadel des Berufsverband der deutschen Psychologinnen und Psychologen BDP.
Publikationen von Lea Dohm:
Über die Psychologists und Psychotherapists for Future:
Lea geht im Interview auf die Initiative ein und stellt heraus, dass bei Bedarf (Krisensituation, Burnout) die Möglichkeit kostenfreier Beratung für Aktivist:innen besteht. Mehr Infos und Kontaktmöglichkeiten finden sich auf der Website.
Die Psychologists / Psychotherapists for Future verstehen sich als Teil der Klimagerechtigkeits- und For Future-Bewegung und stehen hinter den Forderungen der Fridays for Future. Sie gründeten sich im Frühjahr 2019 auf Initiative von Lea Dohm und Mareike Schulze. Die "Psychologists" unterstützen die For Future-Bewegung aktiv durch:
- Stärkung individueller, partizipativer und kollektiver Wirksamkeit durch Vermittlung von psychologischem Wissen (z.B. mit Vorträgen, Workshops, Podcasts, Ratgebern und fachlicher Beratung) stärken
- Unterstützung Engagierter (mit Materialien, Gruppenangeboten und psychologischer Beratung für Personen und Organisationen)
- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie öffentlichkeitswirksame Aktionen
- Beteiligung an psychologischen und interdisziplinären Forschungsprojekten und Fachpublikationen
- berufspolitische Aktivierung (über Kammern und Verbände sowie internationale Vernetzung)
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“Der Frosch, der nicht merkt, dass er gekocht wird!” – Ich liebe Metaphern…und diese ist extrem gut! Mir fällt dazu der Bilderwitz ein, den ich entgegenhalten möchte. Es gibt auch den anderen Frosch, der schon im Schnabel des Storches steckt – nur die Beine schauen noch heraus. Danaben steht: “Gib nie auf!”
Die zitierte Frosch-Story von Hemma (21:02), veröffentlichte Charles Handy, ein Verfasser von Managementbüchern, in seinem Buch “The Age of Unreason”. Sie ist zu gut, um wahr zu sein. Frösche, ungeachtet langsam fallender oder steigender Temperaturen, kämpfen natürlich um ihr Leben. Der Frosch springt also aus dem Wasser und lässt sich nicht bei lebendigem Leibe kochen. Das können wir auch tun, aus unserem “Komfortzone-Topf” heraus hüpfen, anstelle untätig auf immer häufigere und gravierendere Klima-Katastrophen zu warten. Ich vertraue dem Konzept der “social tipping points”, wonach Veränderungen sehr rasch stattfinden können. Herzlichen Dank an die Pioneers of Change Community, die beherzt und mit viel Engagement daran arbeitet, dass immer mehr Menschen ins Handeln kommen.
Ah, danke, liebe Sabine, für die Quelle! Und ich bin froh, dass Frösche klüger sind als die Geschichten, die wir von ihnen erzählen…
Das interview mit Lea Dohm finde ich Ganz Großartig!!! Besonders dankbar bin ich für die Idee es Menschenkrise zu nennen, denn dem Klima an sich ist es egal in welchem abwechslungsreichen Zustand es sich wo befindet.
Neulich habe ich eine Zeichnung gesehenen: eine Arche voller Tiere die sich weigern ein Menschenpaar mit an Bord zu lassen, mit dem Hinweis “nicht nocheinmal”
Herzlichen DANK für alle Beschreibungen, wie und warum Menschen in der Lage sind zu handeln oder handlungsunfähig sind. Das ist sehr nützlich für mich, ich möchte ein Kompostklo im Garten haben und mein Mann kriegt die Krise obwohl er ein “Demeterdenker” und Vegetarier ist.
Liebe Grüße von Wanda
Danke für diese wichtigen Aussagen “neben” all den direkten Klima-Änderungsbereichen, und doch so wichtig, um die Kraft für den Wandlungsprozess zu erhalten!!!
Eine Anmerkung möchte ich noch machen: Bei sehr vielen Aktiven wird die Vegane Ernährung als das Ideal hingestellt, zu dem wir kommen sollten. Da wünschte ich mir – nicht in diesem Interview, aber allgemein- einen differenzierteren Blick. Ich bin als Mutter und Verbraucherin schon lange mit Demeter-Höfen verbunden. Und das Demeter-Konzept ist für mich das lebenfördernste Landwirtschafts- und Ernährungskonzept, das ich kenne. Und da wird mir deutlich, wie wichtig die Tierhaltung in dem begrenzten Rahmen hier durchaus lebensfördernd auf vielen Ebenen ist. Eine vegane Ernährung hat hier aber einige Sackgassen!!! Ein Beispiel: Sollen wir, wie Alfred Strigl gesagt hat (ich wandle es hier ein wenig ab) alle Bergbauern köpfen, weil sie auf ihren Böden nichts als Viehhaltung machen (können)?….
Aber nochmal danke für all die anderen Impulse zur Selbstwirksamkeit und damit so mutmachend und auch lebensfördernd und in eine lebenswerte Rcihtung hinarbeitend.
Genau, “Aktive Hope” (nach Joanna Macy) ist ganz meine Herangehensweise!
Danke!
Tolles Thema und so wichtig. Es gibt so viele Nährstoffmängel in dem Böden und in der Nahrung, Schwermetallbelastungen, einen großen Anstieg von Autoimmunkrankheiten wie kaum zuvor und so viele Menschen wissen das gar nicht. Statt dessen versuchen wir einfach so weiter zu arbeiten wie vorher was letztlich krank macht. Daher ist es enorm wichtig auf sich zu achten und gerade auch dem Gesundheitssystem, das sich kaum um diese Themen bemüht, nicht mehr zu trauen, sondern sich gut zu informieren.