Online bis Mittwoch, 22. März 00:00
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Der Unterschied ihrer geographischen Herkünfte könnte nicht größer sein. Sie, Vandana Shiva, wuchs in den nordindischen Bergwäldern von Uttar Pradesh am Fuße des Himalayas auf. Er, Ernst Ulrich von Weizsäcker, wurde in Zürich geboren und ging im schweizerischen Feldmeilen am Zürichsee in die Primärschule.
Doch ihre familiären Ursprünge ähneln einander. Sie ist ein Mädchen von wohlhabenden, akademisch-gebildeten Brahmanen der obersten Kaste Indiens. Er ist Spross des pfälzisch- württembergischen Adelsgeschlecht der „Freiherrn von Weizsäcker“ mit starken Bindungen zur Schweiz.
In beiden Menschen brennt das Feuer der Naturwissenschaft. Sie studiert Quantenphysik in Indien und promoviert in Kanada. Er studiert Chemie, Physik und Biologie in Hamburg und Freiburg.
Auch das Politische ist bei beiden stark ausgeprägt. Sie gründet “The Research Foundation for Science Technology and Ecology”, engagiert sich gegen Umweltzerstörung und für Ökofeminismus. Er, der Neffe des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, wird SPD-Mitglied und sitzt viele Jahre im Landesvorstand Baden-Württemberg und im Deutschen Bundestag.
Vor allem leben beide ihr zivilgesellschaftliches Engagement aus. Vandana Shiva engagierte sich seit den 1970er Jahren in der indischen Umweltbewegung und erhält 1993 für ihr Wirken zu den Themen „Frauen und Ökologie“ den Right Livelihood Award, auch Alternativer Nobelpreis genannt. Ihr Engagement für die „kleinen Leute“ führte zur Gründung einer Samenbank, die mehr als 3.000 Reissorten rettet und das Saatgut kostenlos abgibt. Ihre „Earth University“ bildet mehr als 100.000 Bäuerinnen und Bauern im biologischen Landbau aus.

Zur Person
>> Vandana Shiva
ist Autorin von mehr als 25 Büchern, gefragte Vortragsrednerin und Interviewpartnerin. In einem Interview, 2021, sagt sie: »Alles, woran ich arbeite, entspringt meinem Innersten, meiner Liebe zum Leben und meiner Liebe zur Freiheit, was auch immer es sein mag: ob es der Schutz der Wälder oder des Saatguts ist oder das Zusammensein mit meinen Schwestern, den Bäuerinnen, deren Land und Boden es zu verteidigen gilt. Es geht darum, das Leben im Geist der Liebe zu verteidigen und die Freiheit im Geist des Widerstands gegen die Unfreiheit.« Ihr neuestes Buch ist ihre erste Autobiographie. Sie heißt „Terra Viva“ und wurde gleichnamig verfilmt.
Alle Infos zum Film und die Kinotermine findest du hier.
TIPP: Vandana kannst du am 13. Juni in Zürich erleben – eingeladen vom World Ethic Forum » mehr Info
>> Ernst Ulrich von Weizsäcker
ist Gründungspräsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie. Er war langjähriger Co-Vorsitzender des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), Vize-Präsident des Club of Rome und ist nunmehr dessen Ehrenpräsident. Weizsäcker wird 2002 mit dem Takeda Award for Environmental Excellence ausgezeichnet, die ranghöchste Umweltauszeichnung Japans.
Musikalisch begleitet wird dieses Interview von Jazzmusiker Markus Zahrl.
>> Markus Zahrl
says after being in the music business for 30 years: „I still want to make the world a better place with my music. I want to heal it in some way and help the people
who are interested in my music to reach a place where there is love, joy and no suffering.“
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Welch ein besonders Zusammenkommen und niveauvolles, inhaltsreiches Gespräch,
in dem vieles neu verständlich wird. Besonders über die Globalisationsprozesse und Fakten und die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels nahegebracht.
Vielen Dank.
Vielen Dank für das Zusammenkommen und vermitteln der Ansätze. Vor allem, den wichtigen Punkt, dass Industrien oder einige kapitalkräftige Menschen nicht das Saatgut/Nahrung für sich und Ihre Spekulationen nutzen dürfen, bzw. uns abhängig machen, kolonialisieren … die Frage, wenn ich sie den so richtig verstanden habe, was z. B. Indien von den kolonialen Mächten lernen durfte, hat mich in Rahmen eines Summits hier etwas erschrocken. Wir weißen westliche Menschen denken immer noch in unserer patriarchalisch Leistungs- und Gewinnoptimierung, dass wir ja anderen Ländern was in unserer arroganten Güte etwas gegeben haben/geben durch den Kolonialismus -da wir ja alles so gut machen (Ironie). Was wir aber gemacht und heute immer noch machen, Strukturen und Systeme zerstören, die genau für diese Gegend, die Menschen, das Klima, die Bodenbeschaffenheit, der Sozialisation vor Ort usw. genau gepasst haben. Wie auch unsere schamanisches Heilpflanzen basiertes Wissen uns hier mit den Pflanzen vor Ort große Weisheit und Kraft gegeben hat. Natürlich können wir voneinander lernen in Achtsamkeit, fern ab von westlicher Arroganz, ausbeuterische Kolonialzeitdenken, was in seiner moralischen Überlegenheit immer noch so präsent ist …. Dies sind meine persönlichen Gedanken und ich hatte nicht die Absicht, damit zu verletzten.
Der Gedanke der 7. Generationen hat mich zutiefst berührt. Herzlichen Dank!
Ich bin seit Jahrzehnten mit dem Club of Rome und den weiteren Zusammenhängen vertraut und in diesen Feldern als Physiker engagiert gewesen, aber dieses Gespräch von Vandana Shiva und Ernst von Weizsäcker hat mich in sehr vielen Punkten neu berührt und nachdenklich gemacht – ich danke euch allen für diese besondere Diskussion!
Dietrich Brandt
Eine sehr interessantes und weiterfürendes Gespräch zwischen zwei recht unterschiedlichen Charakteren, die sich aber tatsächlich ergänzten.
Als Ingenieur sehe ich die Lösung der gegenwärtigen Krise bzgl. Klimawandel und daraus
resultierenden Folgeprobleme vornehmlich als eine technische Herausforderung.
Nach diesem Interview, muß ich gestehen, daß andere Aspekte zumindest mit einzubeziehen sind und sicher eine Bewußtseinsänderung der Menschen parallel mit technischen Maßnahmen einhergehen muß.
Der Hinweis auf die Bedeutung der Diversität in Bezug auf die Wege zum Ziel und die jeweiligen Länder von Herrn von von Weizsäcker halte ich für essentiell.
Ein wirklich erhellender Abend, Danke!
We have to re-invent economics. I agree with E.U.v.W. and would be interested to read “Earth for all” by the Club of Rome. I felt it in some way, but could never name it: After the collapse of cummunism, the west installed “globalisation” which I never considered a good thing. The rich became richer than ever… why not tax them in a way that the si called “common wealth” is worth its name? It was a pleasure to listen!
Vandana has the balls everybody else have lost